Rasender Roland Insel Rügen
Eines der wohl schönsten Reiseziele in Deutschlands Norden ist die Insel Rügen. Mit knapp 574 km Küstenlänge und 70.000 Einwohnern verteilt auf vier Städte und 28 Gemeinden ist sie auch die größte der deutschen Inseln. Administratives Zentrum ist die Stadt Bergen. Mehr als die Hälfte der Gemeinden sind Fremdenverkehrsorte, darunter sieben anerkannte Seebäder und sechs Erholungsorte.
Schmalspurbahn Rasender Roland - Rügensche BäderBahn
Die Rügensche Kleinbahn (auch Rasender Roland genannt) (RüKB) ist eine Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 750 mm auf der Insel Rügen in Mecklenburg-Vorpommern. Die dampfbetriebene Schmalspurbahn ist eine Hauptattraktion der Insel und verbindet Putbus über Binz, Sellin und Baabe mit Göhren. Auf einer Strecke von 24,1 Kilometern wird mit historischen Dampflokomotiven und Wagen, die teilweise fast 100 Jahre alt sind, ein regulärer Betrieb aufrechterhalten. Seit dem Jahr 2008 erbringt die Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn (PRESS) aus Jöhstadt mit ihrem neuen Geschäftsbereich Rügensche Bäderbahn (RüBB) die Verkehrsleistungen.
Der erste Streckenabschnitt von Putbus nach Binz, der noch heute in Betrieb ist, wurde 1895 eröffnet. Der Betreiber, der damals als Rügensche Kleinbahn-Aktiengesellschaft (RüKB) firmierte, erweiterte sein Netz bis 1899 auf 97,3 Kilometer. Eine Strecke führte vom Bahnhof Altefähr, gegenüber Stralsund, über Putbus nach Göhren. Die andere Strecke führte von Altenkirchen, nahe dem Kap Arkona, über die Wittower Fähre nach Bergen. Ende der 1960er Jahre wurden die meisten Streckenabschnitte stillgelegt.
Errichtet wurden die Strecken von der Rügenschen Kleinbahn-Aktiengesellschaft RüKB, an der das bauausführende Unternehmen Lenz & Co. einen gewichtigen Anteil am Aktienkapital besaß. Lenz & Co. übernahm zunächst auch die Betriebsführung. Ab 1. April 1910 ging diese an den Provinzialverband der Provinz Pommern über.
1935 beförderte die RüKB 311.776 Personen und 175.984 Tonnen Güter.
1940 übernahmen die als Körperschaft des öffentlichen Rechts neu gegründeten Pommerschen Landesbahnen die Rügensche Kleinbahn-Aktiengesellschaft in ihr Eigentum.
Nach 1945 wurde die Strecke wie alle privaten Kleinbahnen in Mecklenburg-Vorpommern dem Landesbahnamt Demmin unterstellt. Am 1. April 1949 wurden die Strecken dann von der Deutschen Reichsbahn übernommen.
Bei einem Gleisumbau zwischen 1977 und 1979 wurde die Strecke Putbus–Göhren mit Oberbau K und größtenteils der Schienenform S 33 ausgerüstet. Bei erneuten Umbauten zu Anfang der Neunziger wurden Schienen der Form S 49 verlegt und die Kies- durch lagestabilere Schotterbettung ersetzt.
Seit dem 26. April 2008 fährt die Bahn wieder im Zwei-Stunden-Takt mit zwei Zügen zwischen Putbus und Göhren. Am 1. Juni 2008 übernahm sie die Mitarbeiter und die Eisenbahninfrastruktur von der RüKB.Seit dem 7. Juni 2008 setzt die RüBB einen dritten Zug zwischen Binz und Göhren ein, sodass dort ein Stundentakt realisiert wird.